„Europas Neue Grenzen“
Einladung zu Film und Vortrag
Freitag, 21. September, 18.30 Uhr
Katholische Akademie, Herrengraben 2 (St. Georg)
Eine Kooperation vom Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen (BHFI) und der Katholischen Akademie Hamburg.
Das EU-Türkei-Abkommen ist das größte und folgenreichste Migrationsabkommen, das die EU je geschlossen hat. Für Deutschland, Hauptinitiator des Abkommens, hat es sich bewährt: In Deutschland kommen kaum noch Menschen an. Aber welche Folgen hat das EU-Türkei-Abkommen für die Menschen, die sich auf der Flucht befinden? Mit welchen Mechanismen sind Ländergrenzen in Afrika und Asien jetzt auch zu europäischen Grenzen geworden?
Dieser Abend soll eine rechtliche und politische Einordnung der aktuellen europäischen und deutschen Migrationspolitik geben und den Zeugnissen der Menschen, die diese Politik betrifft, Gehör verschaffen.
In der Dokumentation „Am Rande Europas” beschreiben Geflüchtete, wie das Abkommen schon weit vor den europäischen Außengrenzen seine Wirkung entfaltet. Außerdem gewähren sie einen Blick in die Lager, die im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens errichtet wurden und zu denen Medien der Zugang versperrt wird.
Vor dem Film gibt es einen Vortrag von Donata Hasselmann und Emilia Dieckmann, Jurastudentinnen in Berlin, zu den Hintergründen des EU-Türkei-Abkommens und den Migrationspartnerschaften mit afrikanischen Staaten. Beide waren mehrfach im Rahmen der Refugee Law Clinic in den “Hotspots” auf den griechischen Inseln Chios und Samos, um Geflüchtete juristisch zu beraten. Sie erklären die Rechts(un)logik des EU-Türkei-Abkommens, warum die europäische Grenzschutzbehörde Frontex ein Kooperationsnetzwerk mit afrikanischen Geheimdiensten autoritärer Staaten aufbaut und was das alles für die Zukunft des Rechts auf Asyl bedeutet.
Film: “Am Rande Europas” von Omar Barkal, Donata Hasselmann, Sascha Kellermann (35 min., arabisch/kurdisch mit deutschen Untertiteln)